Warum Faszien-Training für Profisportler genauso wichtig ist, wie für Freizeit- und Hobbysportler
Die allgemeine Fitnessbranche ist geprägt durch eine große Dynamik und stetige Wandlungen und Ergänzungen. Auf Basis neuester medizinischer und sportwissenschaftlicher Erkenntnisse, müssen Fitnesstrainer ihr Training regelmäßig „updaten“, um ihren Kunden stets auf aktuellem Wissenstand weiterhelfen zu können. Eine der neuesten Entdeckungen aus der Sportmedizin betrifft die Faszien. Seit kurzem ist nämlich bekannt, dass Faszien-Training besonders gut gegen Überlastungsschäden im Sportbereich schützen kann.
Für Fitnesstrainer ergibt sich daraus die Gelegenheit oder sogar Pflicht, eine Fortbildung im Faszientraining zu absolvieren.
Was ist Faszientraining?
Bei Faszien handelt es sich um Bestandteile des Bindegewebes. Sie sind daher wichtige Komponenten des menschlichen Bewegungsapparats. Das Gewebe der Faszien besteht in erster Linie aus Kollagenfasern, die bei durchtrainierten und jüngeren Menschen bidirektional und in einer Wellenstruktur geordnet verlaufen. Bei älteren Menschen sowie weniger durchtrainierten Personen verlaufen die Fasern dagegen multidirektional, ungerichtet und verlieren zunehmend ihre geordnete Wellenstruktur. Der Verlust der Wellenstruktur geht dabei mit einer verminderten Dehnbarkeit und Zugfestigkeit der Faszien einher. Kurzum gesagt: Die Faszien werden weniger belastbar.
Bis noch vor relativ kurzer Zeit wurde angenommen, dass Überlastungsschäden bzw. Sportverletzungen spezifisch die Körperstellen betreffen, an denen die Schäden lokalisiert wurden (Bandscheiben, Muskelfasern, Knochen, etc.). Doch mittlerweile ist nun bekannt, dass die überwiegende Mehrheit aller Überlastungsschäden tatsächlich auf eine Überlastung der kollagenen Faszien zurückzuführen ist. Um Sportverletzungen bestmöglich zu vermeiden, gilt es also, die Faszien des Bewegungsapparats durch ein gezieltes Training zu stärken.
Das Faszientraining baut auf dem Davisschen Gesetz auf. Dieses besagt, dass sich Bindegewebe durch mechanische Belastungsreize immer wieder anpasst, an Stärke hinzugewinnt und somit belastbarer wird. Der Belastungsreiz muss dabei einen bestimmten Schwellenwert überschreiten, der mit zunehmendem Training immer weiter nach oben steigt. Das fasziale Gewebe wird dabei allen voran durch Dehnbelastungen trainiert.
Für wen ist das Faszientraining wichtig?
Oft wird vor allem Hobby- und Freizeitsportlern empfohlen, auf Faszientraining zu setzen, da diese Personengruppen grundsätzlich als weniger gut durchtrainiert gelten. Tatsächlich zeigen neueste Studien aber, dass übliche Kraft- und Konditionstrainings nicht zwingend die Faszien mittrainieren. Grund hierfür ist, dass beispielsweise für ein Wachstum der Muskelfasern generell andere Belastungsreize angewendet werden, die für die Faszien einen nur unwesentlichen Effekt haben können. Das heißt, auch professionelle Athleten weisen oftmals Defizite im Zustand ihrer Faszien auf. Doch gerade solche Profisportler sind auf maximal belastbare Kollagenfasern angewiesen, da sie diese besonders häufig anstrengen müssen.
Das Faszientraining stellt somit sowohl für Hobby- als auch insbesondere Profisportler eine wichtige Ergänzung im Fitnesstraining dar, um die körperliche Leistung zu steigern, Verletzungen besser zu vermeiden, die Beweglichkeit zu erhöhen, die Körperhaltung zu verbessern, Regenerationszeiten zu verkürzen und die Körperkraft zu optimieren.
Damit du als Fitnesstrainier deinen Kunden in diesem Kontext spezifisch weiterhelfen kannst, ist demzufolge eine spezielle Faszientraining-Weiterbildung vonnöten.
Unterschied zwischen Faszientraining, Taping & Flossing
Da alle drei Methoden das gleiche grundlegende Ziel verfolgen, eine Stärkung des körperlichen Bewegungsapparats nämlich, wird das Faszientraining sinnvollermaßen um das Taping und Flossing ergänzt.
Beim Faszientraining wird das fasziale Gewebe, wie bereits erwähnt, gezielt durch Dehnbelastungen, die gewisse Schwellpunkte überschreiten, trainiert. Die Belastungsreize werden dabei vor allem durch die Anwendung der sogenannten Faszienrolle, aber auch durch andere Instrumente (z.B. Bälle) gesetzt.
Bei der Faszien-Ausbildung gilt es darüber hinaus auch die Grundlagen des Tapings zu verstehen. Diese Therapiemethode wird, anders als das generelle Faszientraining, weniger zu Verletzungsprävention angewendet, sondern um bereits bestehende Sportverletzungen, Muskelschmerzen, Beschwerden, Entzündungen oder anderweitige Einschränkungen der körperlichen Leistungsfähigkeit zu behandeln. Das Taping hat insbesondere im Profisport in den letzten Jahren großen Einzug erhalten. Eine Faszientraining-Ausbildung sollte deshalb eben auch grundlegendes Wissen über die richtige Anwendung der Tapes vermitteln.
Eine Faszien-Weiterbildung enthält idealerweise auch Inhalte zum Flossing und damit zusammenhängend zum Okklusionstraining (bzw. BFRT = „Blood Flow Restriction Training“, auf Deutsch „Blutflussrestriktionstraining“). Flossing bzw. die Anwendung des Flossbands hat zum Ziel, Schmerzen zu lindern und die Mobilität von Gelenken und damit auch der Faszien zu erweitern.
Alle diese „Big 3“-Methoden dienen also grundsätzlich der Faszien- und Muskelmanipulationstechniken, weisen aber unterschiedliche Schwerpunkte und Behandlungsmethoden auf. Für eine vollständige Ausbildung im Faszientraining sollten alle drei Methoden behandelt werden.
Die Faszientrainer-Ausbildung auf der traineracademy bietet dir selbstverständlich das volle Lehrprogramm, inklusive Lehrinhalten zum Taping und Flossing. So kannst du deinen Kunden diese unentbehrliche Trainingsergänzung auf dem neuesten Wissensstand anbieten, egal ob im Hobby- oder Profisport, Kraftsport oder im Reha-Bereich.
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