Darm- und Leberregeneration: So entgifte ich meinen Körper
Zusammen mit der Niere, stellen der Darm und die Leber das Entgiftungssystem in unserem Körper dar. Täglich werden die Organe mit verschiedenen schädlichen Substanzen konfrontiert, die sie dann für uns neutralisieren und aus dem Körper transportieren. Doch werden der Darm und die Leber überlastet, so funktioniert das Entgiftungssystem nur noch beschränkt. Die Folge davon: Unser Immunsystem wird geschwächt, wir fühlen uns dauernd schlapp und sind empfänglicher für eine Reihe von Krankheiten. Regelmäßige sogenannte Entgiftungskuren können helfen, unseren Darm und unsere Leber zu entlasten und daraus folgend zu regenerieren.
Wieso Entgiftungskuren?
Die Popularität von Entgiftungskuren, allgemein auch als Detox (englisch für „Entgiftung“) bekannt, ist gerade in letzter Zeit immens gestiegen – und das aus gutem Grund! Zahlreiche wissenschaftliche Studien konnten in den vergangenen Jahren immer mehr Zusammenhänge zwischen der Gesundheit des Menschen und dem Zustand seines Darms und seiner Leber finden. Es ist im Grunde genommen auch nicht verwunderlich, dass unsere Gesundheit stark von der Funktion unseres körpereigenen Entgiftungssystems abhängt.
Die Leber ist für uns dabei als zentrales Stoffwechselorgan wichtig. In der Leber werden Stoffe verwertet oder gespeichert sowie umgewandelt und abgebaut. Während die ersten beiden Grundaufgaben der Leber in erster Linie der Energiegewinnung dient, stellt die Umwandlung und der Abbau von Stoffen den wichtigsten Beitrag zur Entgiftung unseres Körpers dar. So wandelt die Leber beispielsweise giftiges Ammoniak in harmlosen Harnstoff um und scheidet diesen im Zusammenspiel mit der Niere aus dem Körper. Alkohol wird als weiteres Beispiel von den Leberenzymen ebenso unschädlich gemacht und hinterher zu Fett umgewandelt.
Auch alte und degenerierte Zellen, Bakterien, anderweitige Schadsubstanzen, Hormone, Medikamente und Giftstoffe (Toxine) werden von der Leber als solche erkannt und aus der Blutbahn gefiltert. Wasserlösliche Stoffe werden von ihr sodann an die Niere abgegeben, wo die schädlichen Stoffe mit dem Urin aus dem Körper scheiden, wasserunlösliche Schadstoffe leitet die Leber dagegen an den Darm weiter, wo diese dann per Stuhl den Körper verlassen. Ohne die Leber gäbe es keine Möglichkeit für uns, die vielen schädlichen Substanzen aus unserem Körper loszuwerden.
Doch bei der Umwandlung der Schadstoffe spielt auch Zeit eine wichtige Rolle. Wie gefährlich Giftstoffe uns werden können, hängt nämlich primär davon ab, wie lange sie in unserem Körper als solche verweilen dürfen. Andersherum gesagt: Je schneller es die Leber schafft, die Schadsubstanzen umzuwandeln und auszuscheiden, desto weniger gefährlich sind sie für unsere Gesundheit und allgemeines Wohlempfinden. Überlasten wir unsere Leber aber mit einer ständigen Flut an schädlichen Substanzen, so sinkt ihre Entgiftungsleistung und somit das Entgiftungstempo. Durch eine Leberentgiftung gönnen wir unsere Leber also eine Art „Auszeit“ und helfen ihr dabei, sich zu regenerieren und wieder zu Höchstleistungen zu finden.
Bevor Substanzen die Leber aber erreichen, müssen sie zunächst das Abwehrsystem des Darms überstehen. Der Darm ist in erster Linie als Verdauungsorgan bekannt, doch daneben fungiert er auch als Schutzbarriere. Genauer gesagt dient die Darmwand als ein solcher Schutzmechanismus. Als teildurchlässige Barriere lässt die Darmwand lebensnotwendige Stoffe weiter zur Leber passieren, filtert jedoch Schadsubstanzen und Angreifer heraus und steht somit an der Front des Immunsystems. Leider ist die Darmwand nicht perfekt und oftmals schaffen es schädliche Stoffe hindurch. Bis zu einem gewissen Grad ist das auch kein großes Problem. Wird die Darmwand aber in Folge schlechter Ernährung oder negativer Umwelteinflüsse beschädigt, so erhöht sich ihre Durchlässigkeit signifikant. Folglich schaffen es mehr Stoffe in die Leber, die daraufhin eben mehr zu tun hat und somit wiederum einiges an ihrer Entgiftungsleistung einbüßt.
Wie der richtige Detox gelingt
Um eine maximal effiziente Entgiftung unseres Körpers zu ermöglichen, gilt es also sowohl unsere Leber als auch unserem Darm zu entlasten, da beide Organe sich gegenseitig beeinflussen. Am besten ist es diesbezüglich auf eine artgerechte Ernährung umzustellen. Das bedeutet auf Lebensmittel zu setzen, die natürlich sind, vom Menschen seit Jahrtausenden verzehrt werden und somit besonders leicht von Darm und Leber zu verarbeiten sind.
Hierzu ist als Basis zunächst gar nicht mal so wichtig, was wir essen und trinken sollten, sondern worauf wir unbedingt verzichten sollten: Alkohol, Süßigkeiten, Fast Food, industriell verarbeitete Lebensmittel, Pflanzenfette und Pflanzenöle, Mastfleisch, Getreideprodukte aus modernem „Hochleistungsweizen“, künstliche Fruchtsäfte, Süßstoffe sowie Limonaden und Energydrinks.
All diese Produkte enthalten hohe Anteile an sogenannten Xenobiotika, das heißt chemische Substanzen, die unnatürlich sind und den Stoffkreisläufen lebendiger Organismen fremd sind.
Trotz dieser langen Liste der „verbotenen Lebensmitteln“ charakterisiert sich eine artgerechte Ernährung auch über eine hohe Vielfalt an verschiedenen Lebensmitteln, die dem Detox zugutekommen und somit erlaubt sind: Obst, Gemüse, Honig, Zimt, Fisch, Pinienkerne, natürliche Fruchtsäfte, Kaffee, Kakao, Nüsse, ungezuckerte Lakritze, fermentierte Lebensmittel, Pilze, Schalentiere sowie Leber vom Geflügel.
Optimalerweise sollten wir im Sinne einer artgerechten Ernährung auch auf zwei anstatt der heutzutage üblichen drei Mahlzeiten umstellen. So lässt sich beispielsweise das Frühstück recht einfach mit dem Mittagsessen kombinieren. Durch die weniger häufigen Nahrungsaufnahmen gönnen wir unserem Darm und unserer Leber lange Ruhepausen zwischen den Mahlzeiten.
Neben einer artgerechten Ernährung, ist aber auch ein allgemein artgerechter Lebensstil wichtig für einen effizienten Detox. Unsere Vorfahren haben sich beispielsweise deutlich mehr bewegt als wir und dahin sollten auch wir zurückkehren. Täglich sollten wir mindestens rund 10.000 Schritte laufen und niemals länger als 30 Minuten am Stück sitzend verbringen. Durch die verstärkte Bewegung regen wir unseren Stoffwechsel an, befreien die Leber von Fett, senken unseren Stresshormonspiegel, erhöhen die Insulinempfindlichkeit und erhalten durch das Schwitzen eine weitere Gelegenheit, um Toxine aus unserem Körper zu bekommen. Auch Krafttrainings und Dehnübungen (z.B. durch Pilates, Yoga, etc.) bieten sich hierzu ein paar Mal pro Woche an.